Zusammenfassung
An Stelle der Umformer werden in der Starkstromtechnik zur Umwandlung von Wechselstrom in Gleichstrom auch Quecksilberdampfgleichrichter verwendet werden. Sie beruhen auf der Erscheinung, daß der Durchgang eines Stromes durch einen luftverdünnten Raum vor einer kalten Anode zu einer heißen Kathode verhältnismäßig geringen Aufwand an Span- nung erfordert, während der umgekehrte Weg sich durch das Auftreten eines sehr hohen Spannungsabfalls selbsttätig sperrt (Abb. 317). Man spricht daher in Anlehnung an das Rückschlagventil einer Rohrleitung von einer Ventilwirkung des Gleichrichters. Kleinere Gleichrichter bestehen aus einem Glasgefäß, aus dem die Luft bis zu starker Ver- dünnung ausgepumpt ist, die Anode A ist aus Eisen, die Kathode K ist ein Quecksilberspiegel. Legt man die Elektroden an eine Wechsel- spannung und leitet durch irgendeine Zündung, z. B. ein kurzes Schließen und Wiederöffnen des Strom- kreises in dem Gefäß eine Verdampfung des Queck- silbers ein, so wird der Strom so lange fließen, als der heiße Quecksilberspiegel Kathode ist. Wollte man durch eine solche Vorrichtung dauernd Einphasenstrom in Gleichstrom verwandeln, so würde jeder zweite Wechsel durch die Ventilwirkung abgeschnitten, der Gleich- richter müßte darauf stets neu gezündet werden. Durch o eine Dreileiterschaltung des Gefäßes und eines Trans-formators (Abb. 318) ist es möglich, beide Wechsel jeder Periode auszunutzen.
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Hoerner, K. (1928). Quecksilberdampfgleichrichter. In: Grundzüge der Starkstromtechnik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91716-5_65
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