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Innere Krankheitsbedingungen: Disposition. Immunität. Vererbung

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Zusammenfassung

Schon einleitend haben wir die Krankheit als Funktionsstörung des Gesamtkörpers bezeichnet. Insbesondere bei den Entzündungen haben wir immer wieder betont, daß es sich um Reaktionen, d. h. Vorgänge eines lebenden Systems handelt, die von dem Zustand dieses in erster Linie mit abhängen, und das gleiche werden wir bei Besprechung der Infektionen und Infektionskrankheiten als das ganz Maßgebende scharf hervortreten sehen. Von außen eingedrungene Schädlichkeiten, besonders fremde Lebewesen wie Bakterien, können also stets nur einen Teil der Krankheitsfaktoren oder -Bedingungen darstellen, ebenso wichtige müssen in dem Zustand des Körpers selbst, also im weitesten Sinne in seiner Reaktionsfähigkeit oder -Unfähigkeit und deren Art und Maß gegeben sein (genaueres vgl. im nächsten Kapitel.) Wurden derartige wichtige Gesichtspunkte von manchen Seiten eine Zeitlang gerade für die Infektionskrankheiten mehr vernachlässigt, glaubte man mit gefundenen spezifischen Erregern — die auch in ihrer Spezifität zuweilen überschätzt wurden — alles erklärt zu haben, so wird heute gerade hier mit Recht der Zustand des Gesamtorganismus, von dem sie sich in ihm abspielenden Vorgänge der Reaktion in erster Linie abhängen, in vorderste Linie gestellt. Zu den äußeren treten als mindestens ebenso wichtig die inneren Krankheitsbedingungen. Hier handelt es sich zunächst um die Beschaffenheit des Körpers zur Zeit der ersten Einwirkung der schädigenden äußeren Bedingungen, und sie kann zeitlich, aber auch in den einzelnen Organen und Geweben örtlich verschieden sein. Abhängig ist dies zumeist von allgemeinen Bedingungen des Körpers, und da spielen die Drüsen mit innerer Sekretion, aber auch das individuelle Verhalten der Nerven wie der Gefäße und ihrer Begleitzellen (besonders des ganzen sog. retikulo -endothelialen Apparates) eine Hauptrolle für die Reaktionslage des Organismus. Sodann handelt es sich aber auch um Veränderungen letzterer, die im Laufe der Infektionswirkungen selbst im Körper vor sich gehen, teils allgemeinerer Art, teils spezifischer Natur in Gestalt von Antikörpern u. dgl. Die dem Körper in seinen Abwehrvorgängen zur Verfügung stehenden Kräfte sind teils zellulärer Natur, teils humoraler, wobei die Stoffe letzterer Art aber auch in letzter Linie zum großen Teile von Zellen gebildet sind, zumeist auch wieder von denselben Retikulo-Endothelien im weiteren Sinne. Wir werden die Änderung der Reaktionsfähigkeit der Gewebe im folgenden kennen lernen. Sie wird ganz allgemein als Allergie bezeichnet. Dabei kann es sich um erhöhte Reaktionsfähigkeit handeln: Hyperergie, oder umgekehrt um eine Abschwächung, Hypergie, bis zur Anergie (alles Weitere s. u.).

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1932 J. F. Bergmann, München

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Herxheimer, G. (1932). Innere Krankheitsbedingungen: Disposition. Immunität. Vererbung. In: Grundriss der Pathologischen Anatomie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91695-3_8

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