Störungen der Gewebe unter Auftreten von Wiederherstellung oder Abwehr bewirkenden (progressiven) Prozessen

Zusammenfassung

Diesen Prozessen ist eine Steigerung der vitalen Tätigkeit gemeinsam; zumeist handelt es sich um Wachstumsvorgänge und ev. Vermehrungsvorgänge von Zellen. Man kann daher von progressiven Prozessen sprechen. Vorgänge bioplastischer Natur sind allen Zellen des Organismus auf ererbter Grundlage eigen; sie assimilieren fremde Stoffe und ersetzen so das bei der Dissimilation (Funktion usw.) Verlorengegangene, sie sind also zur „Rekonstruktion“ imstande. Aber darüber hinaus ist jede Zelle auch zur Vermehrung der lebendigen Substanz in Gestalt von Wachstum befähigt, und hierzu gehört auch die Erzeugung zweier Tochterindividuen durch Kern- und Protoplasmateilung, also die Fortpflanzung. Diese bioplastische Energie äußert sich in weitestem Umfang während der Zeit der embryonalen und extrauterinen Wachstums- und Entwickelungsperiode. Auch später bleibt die bioplastische Energie den Zellen zu eigen, aber nur potentiell, sie bedarf Auslösungsbedingungen um in kinetische Energie umgesetzt zu werden. Es ist im fertig entwickelten Organismus die geschlossene Struktur der Einzelzelle und der enge Verband der Zellen untereinander, d. h. also die Summe der so gesetzten Widerstände, welche die Betätigung bioplastischer Energie im Wachstums- und Vermehrungssinn zurückhält. Jede Beseitigung jener Widerstände kann somit als Auslösungsursache für ihre freie Betätigung wirken. Eine solche hat statt, wenn Zellen oder Zellteile verloren gehen oder sonstwie der Zellverband gelockert wird, oder wenn in der einzelnen Zelle eine Dekonstruktion ihres chemisch-physikalischen Aufbaues stattfindet. Hierbei spielen auch die Beziehungen der Zellen und Organe untereinander, ihre Korrelationen (Darwin), eine Rolle.