Zusammenfassung
Eine Verminderung der Zahl der roten Blutkörperchen wird als Oligozythämie bezeichnet. Sie findet sich vorübergehend nach allzu großen Blutverlusten oder wenn bei Schädigung des Knochenmarkes die Blutregeneration nicht hinreicht, dauernd aber bei der allgemeinen Anämie. Hier kann die Zahl der Erythrozyten bis auf 500000 bis 600000 (statt 41/2 bis 5 Millionen) im Kubikmillimeter zurückgehen. die Anämie beruht also auf ungenügender Bildung roter Blutkörperchen. Wir können sie einteilen in primäre und sekundäre. Bei ersterer kennen wir die veranlassenden Faktoren nicht, letztere ist die Folge anderer krankhafter Vorgänge, welche die Blutbildung ungünstig beeinflussen. Finden wiederholt Blutverluste statt, so daß nicht genügend schnell das Knochenmark neue Blutzellen bilden kann, oder ist es dazu infolge eigener Veränderungen nicht imstande, so kommt es zu dauernder Anämie. Dauernde mangelhafte Ernährung oder Nahrungsaufnahme, beim Kinde Mangel an dem zur Blutbildung wichtigen Eisen, wirkt in demselben Sinne. Ebenso das Vorhandensein von Darmparasiten, wie Ankylostomum oder Botriocephalus latus, welche wohl durch Giftstoffe wirken, oder das Bestehen von Infektionskrankheiten, Tuberkulose, Karzinom etc. In solchen Fällen ist toxische Schädigung des Knochenmarkes anzunehmen. Bei der Anämie findet sich in den langen Röhrenknochen zumeist als Zeichen des Versuches besonders angestrengter Blutbildung zum Ausgleich der Erkrankung rotes Knochenmark. Extramedulläre Blutbildung tritt zumeist nicht hervor. Die Milz kann vergrößert SEIN (so bei der sog. Anaemia splenica, Griesinger, Strümpell), welche aber nach’ Nägeli kein eigenes Krankheitsbild darstellt.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1922 J. F. Bergmann
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Herxheimer, G. (1922). Erkrankungen des Blutes und der blutbildenden Organe. In: Grundlagen der Pathologischen Anatomie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91694-6_11
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Online ISBN: 978-3-642-91694-6
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