Zusammenfassung
Wenn sich uns früher der Eindruck einer wüstenhaften Lebensarmut der Hochsee aufdrängte, so wird das in noch viel höherem Grade der Fall sein, sobald wir die Tiefsee in bezug auf die Menge des Lebens in ihr untersuchen. Dort war immerhin die Zahl der Planktonwesen in jedem Liter Wasser eine sehr große, so gering auch die Menge der lebenden Substanz sein mochte. Hier ist auch das nicht mehr der Fall. Allerdings ist es ein erstaunliches Ergebnis der „Meteor“-Expedition in den Jahren 1925 bis 1927, daß man nicht leicht ein Liter Wasser selbst aus den größten Tiefen des Ozeans schöpfen kann, ohne einige lebende Zellen mit zu schöpfen. Der Eindruck, den die Besprechung der sehr vereinzelten größeren Tiere vielleicht hervorrufen mag, daß wenige einsame Aasfresser und Räuber die furchtbare Öde dieser finsteren Wassermassen durchirren, ist doch nicht der richtige. Vielmehr ist Leben sozusagen eine ganz allgemeine Eigenschaft auch des Tiefseewassers. Überall gibt es schwebendes Leben, zwerghafte Wesen, Zellen, welche sich dort erhalten, sich fortpflanzen. Aber allerdings, die Flamme des Lebens ist nahe am Verlöschen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1929 Julius Springer in Berlin
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Hentschel, E. (1929). Die Wüste der Finsternis. In: Das Leben des Weltmeeres. Verständliche Wissenschaft, vol 6. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91689-2_21
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