Zusammenfassung
Wenn die Bauersfrau nach altem Aberglauben am Sonntag, wenn die Glocken zwölf schlagen, eine Glucke auf beliebig ausgewählte, frisch oder einige Tage vorher gelegte Eier setzt, so ist das natürlich sehr einfach, d. h. alle Küken werden schon ungefähr nach 20 Tagen ausschlüpfen. Wie verhält es sich aber beim freilebenden, sich völlig selbst über-lassenen Vogel? Da gibt es einige, wie z. B. Eulen und andre größre Nesthocker, die vom ersten Ei ab brüten und dann alle 1 bis 2 Tage ein weiteres Ei hinzulegen. Die Jungen kommen dann in Abständen von 1 bis 2 Tagen aus, und der Größenunterschied ist beim Heranwachsen ganz gewaltig. Auf dem beigefügten Kornweihen-Bild (Abb. 21) ist das jüngste Junge 19 Tage, das nächste 23 und das größte 27 Tage alt. Es waren nämlich in dem Neste 4 Junge und ein faules Ei, das wohl das vorletzte des Fünfergeleges gewesen war. Das Zweitälteste Kind hatten wir den Alten zurückgelassen. Nach dem Herausnehmen aus dem Neste, eine Woche vor der Aufnahme dieses Bildes, wogen die Nestlinge 128, 228 und 340 g.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1938 Julius Springer in Berlin
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Heinroth, O. (1938). Die Brut. In: Aus dem Leben der Vögel. Verständliche Wissenschaft, vol 34. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91676-2_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-91676-2_3
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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