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Zusammenfassung

Für unsere Generation in den Kulturländern sind die Sturmfluten mörderischer Seuchen, die wie ein elementares Ungewitter über Städte und ganze Länder mit Tod und Vernichtung hinwegzogen, ein längst überwundenes Schreckgespenst. Schwarze Blattern und Pest haben einst in wenigen Tagen die engen Häuserreihen der Städte zu grauenhaften Massengräbern verwandelt. Die Cholera nahm noch vor wenigen Jahrzehnten ihre verheerenden Züge durch die Kulturländer Europas. Heute gehören diese Seuchen als Massengefahr für uns der Geschichte an. Das Kindbettfieber, das jährlich Tausenden von armen Wöchnerinnen das Leben kostete, ist heute auf unglückliche Ausnahmsfälle beschränkt, Wundfieber und Starrkrampf, die in früheren Kriegen gefürchteter waren als die Wirkung der feindlichen Waffen, sind eingedämmt. Nur wo rechtzeitige ärztliche Hilfe unmöglich war, haben sie auch noch im Weltkriege die Zahl der Todesopfer vermehrt. Gegen die Diphtherie halten wir eine voll wirkende Waffe in der Hand. Die Syphilis kann heute ärztlich als bezwungen gelten. Nur soziale Schwierigkeiten und der Umstand, daß ihre Weiterverbreitung mit einem der hemmungslosesten Naturtriebe in enger Beziehung steht, macht den endgültigen Sieg über sie so schwer.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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v. Hayek, H. (1923). Das Problem. In: Das Tuberkuloseproblem. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91667-0_1

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