Zusammenfassung
Das Prinzip des Strahlenganges, mit welchem wir ein Röntgenogramm gewinnen, ist im Grund kein anderes als dasjenige, welches, wenn auch mit wesentlich anderer Versuchsanordnung die Erzeugung von Bildern mit Lichtstrahlen, also die Photographie beherrscht. Es ist das Prinzip der Zentralprojektion. Bei der Photographie können wir uns den vorderen Knotenpunkt des Linsensystems als das optische Zentrum vorstellen, nach welchem von jedem Punkt des abzubildenden Körpers herkommende Strahlen zusammenlaufen, um dann auf ihrem weiteren Wege die photographische Platte zu treffen und auf dieser Ebene eine Projektionsfigur, meist von verkleinertem Maßstab, hervorzurufen. Würden wir ein solches Bild von einer etwa 1 m von diesem Knotenpunkt entfernten Fläche und einem davor aufgestellten Körper, vielleicht einem Würfel gewinnen und dieses Bild sodann, auf den Maßstab der abgebildeten Fläche vergrößert, mit einem Auge aus der Entfernung von 1 m betrachten, so könnten wir uns genau denselben Raumeindruck verschaffen, als ob der Körper selbst vor uns stünde. Wir müßten dann den Drehpunkt unseres Auges*) als das optische Zentrum fungieren lassen und sorgen, daß dieses wieder genau so dem Bild gegenübersteht, wie vorher der vordere Knotenpunkt des Linsensystems der abzubildenden Raumanordnung gegenüberstand. Dies könnten wir leicht dadurch beweisen, daß wir vor dem Bilde den aufgenommenen Würfel (er sei aus Draht gefertigt) aufstellen; denn seine Kanten und Ecken würden sich nun vollkommen mit dem Bilde decken.
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© 1926 J. F. Bergmann in München
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Hasselwander, A. (1926). Einleitung. In: Atlas der Anatomie des Menschlichen Körpers im Röntgenbild. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91661-8_2
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