Zusammenfassung
Ein besonderes Zellgewebe findet man bei einem grossen Theile der Pilze (fungi), Flechten (lichnēs) und Algen (algae), also bei den Kryptophyten oder Thallophyten, Zellenpflanzen einer niederen Stufe mit unvollständigem Zellgewebe und ohne Gefässe und Bastzellen. Das Trieblager (thallus) dieser Pflanzen, welches die Stelle der verschiedenen Organe höher organisirter Gewächse vertritt, ist eine einfache Gewebebildung. Die Zellen (bei den Pilzen Flocken, Hyphen, flocci, hyphae, genannt), sind bald verkürzt, bald verlängert, bald zusammengedrängt, bald locker verbunden, und bilden bei den höher organisirten Pilzen und den Flechten mit laubartigem Thallus das Pilz- oder Flechtengewebe (Filzgewebe), ein unregelmässiges Fasergewebe, aus langen fadenförmigen verzweigten und unter einander vielfach verschlungenen farblosen Zellen bestehend. Bei den meisten Flechten ist das Gewebe (wergartiges Gewebe, contextus stupacëus, genannt) starr und zähe, bei den Pilzen ist dagegen das Gewebe (mycelium; hyphasma; contextus fioccōsus) weich und sehr vergänglich. Die Zellen der Pilze sind sehr stickstoffreich, die der Flechten enthalten auch Stärkemehl.
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© 1885 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Hager, H. (1885). Pilzgewebe, Flechtengewebe. Gewebe der Algen. In: Botanischer Unterricht in 160 Lectionen. Erster Unterricht des Pharmaceuten, vol 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91645-8_15
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