Zusammenfassung
Es gibt je länger je mehr Leute, welche nicht arbeiten mögen, doch gerne gut Sach hätten, reich werden möchten. So bloß mit dem grad ane Zähne tröcknen an der Sonne, kömmt man weder zu dem einen noch zu dem andern, das begreifen die Leute noch. — Wenn man zum Faulpelzen und Zähnetröcknen an der Sonne wirthet ober d’Frau und d’Kinder wirthen läßt, so fehlten d’Fischli z’Morge und d’Krebsli z’Racht nicht, so meinen die Leute noch bis auf den heutigen Tag, obgleich das Amtsblatt von verhudelten Wirthen wimmelt, wie in einer .Kaserne die Flöhe wimmeln im August. Wenn daher irgendwo eine Wirthschast aus geschrieben wird, Zu freier Hand oder Geldstagswegen, Zum Ausleihen oder Kaufen, so fäckelt das daher wie Spaßn auf einen Kirschbaum, wie wilde Tauben auf eine Eiche, wenn die Eicheln reifen, wie Mäufi hinter eine Wanne mit Haußet (Hanffamen). Da kömmts daher vom Oberland und Riederland, alles Rustig, die wohlfeil reich werden mochte, und firmt in allem herum, und steckt in alles die Rase, und rümpft sie über alles, rühmte wie man es gehabt, und grännet über was man findet, thut verflurt hochmüthig, als ob man daheim alle B’schüttilöcher, wegen Mangel an anderm Blaß, voll doppelter Berndublonen hätte und d’r Gring voll Klugheit und Finesse vom Tüfel, frägelt viel und gibt doch kein manierlich Wort und thut mit den Leuten im Hause ungefähr wie mit Schallenwerchern, wenn man das Schallenwerch besichtigt.
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Gotthelf, J. (1855). Wie aus allem endlich ein Geldstag entsteht und was ihm noch alles vorangeht. In: Der Geldstag, oder Die Wirthschaft nach der neuen Mode. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91621-2_15
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