Wirkungsmechanismus der Röntgenstrahlen

Zusammenfassung

Bisher haben wir bei unseren Betrachtungen über die Strahlenwirkung den Körper als Ganzes berücksichtigt, wobei wir die sinnfälligen oder leicht feststellbaren Veränderungen verfolgten. Legen wir nun einen anderen, viel, viel kleineren Maßstab unseren Betrachtungen zugrunde, so können wir vielleicht an die Wurzel des Geschehens gelangen, das sich uns makroskopisch als Strahlenwirkung offenbart. Von den kleinsten Teilchen, den Elektronen und Atomen, den Molekülen und Molekülkomplexen wird hier die Rede sein. Wüßten wir, wie das kleinste Teilchen in das größere und dieses in den Organismus sich einfügt, so könnten wir aus dem Geschehen im kleinen die Wirkung auf das Ganze ableiten. Leider trennt uns vom physikalischen Teilchen (Elektron, Molekül) eine nur durch Hypothesen überbrückte Kluft vom organischen Teilchen, der Zelle. Wir sind daher auf Vermutungen angewiesen, wenn wir uns erklären wollen, wie das physikalische Geschehen in das biologische Geschehen übergeht. Dagegen können wir ziemlich weit die physikalischen Umwandlungen der ins Gewebe hineingeschickten Strahlung verfolgen.