Zusammenfassung
In der Praxis und Lehre von den Transplantationen gibt es Grundsätze anatomisch-technischer und biologischer Art. Erstere befassen sich mit den Anforderungen in bezug auf trockenes, schonendes Operieren, auf etwaige Stielverhältnisse und den Implantationsort bzw. die Implantationsweise (Gefäßnaht!). Ihre Bedeutung für das Gelingen einer Transplantation steht aber weit hinter derjenigen biologischer, funktioneller Anforderungen zurück. Autotransplantationen — frei und gestielt — sind nahezu die einzigen, mit deren Erfolg zu rechnen ist. Gewebe, die einem anderen, wenn auch artgleichen Organismus — Homoiotransplantation — entstammen, heilen im allgemeinen nicht an, ungeachtet der höchstentwickelten Technik. Unterschiede der Eiweißindividualität sind daran schuld. Die moderne Kenntnis der Blutgruppen im Zusammenhang mit der Transfusion hat diese Unverträglichkeit der Homoiotransplantate unserem Verständnis näher gerückt. Es hieß schon, daß eine Aussicht auf Anheilen eines Homoiotransplantates vielleicht noch bei Rassengleichheit und naher Blutsverwandtschaft (Mutter-Tochter) bestehe. Dahinter kann Blutgruppengleichheit oder -verträglichkeit stecken. Und neuerdings wurden Stimmen laut, eine Homoiotransplantation nur noch bei Blutgruppengleichheit zu versuchen, da sonst kein Erfolg möglich sei. Es drohen sogar große Gefahren bei Blutgruppenungleichheit im — durchaus seltenen — Fall gestelter Homoiotransplantation.
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van Gelderen, C. (1943). Transplantationen. Wundheilung. Geschwülste. In: Funktionelle Pathologie in der Chirurgie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91597-0_16
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