Zusammenfassung
Es ist männiglich bekannt, in wie hohem Grade die Blutverteilung im Körper von Gemütsbewegungen, Stimmungen, kurz von Vorgängen abhängig ist, die sich im Gehirn abspielen. Die Böte des Gesichts bei Scham und Verlegenheit, die Blässe der Furcht und des Schreckens sind allbekannte Dinge. Wahrscheinlich sind die Einflüsse auf die Verdauungsorgane nur sekundäre Folgen geänderter Blutverteilung. Sie wird der Hauptsache nach vom N. splanchnicus beherrscht und der Splanchnikus ist zugleich der Hemmungsnerv für die Peristaltik. Daß junge Truppen vor der ersten Schlacht alle die Hosen voll haben, ist früher von erfahrenen Offizieren oft berichtet worden. „Seit dem blinden Lärmen gestern abends ist mir’s in die Gedärme geschlagen, daß ich alle Augenblicke vom Pferd muß,“ klagt der zweite Beichs-knecht in Goethes Götz von Berlichingen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1925 J. F. Bergmann
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Geigel, R. (1925). Blutverteilung, Ausscheidung und Ernährung. In: Gehirnkrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91593-2_6
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