Zusammenfassung
ist zwar zum guten Teil eine Geisteskrankheit, geht aber auch außer mit psychischen auch mit sehr wichtigen neurologischen Erscheinungen einher, so daß wir sie nicht unbesprochen lassen dürfen. Sie ist außerdem eine ausgesprochen exogen entstandene Geisteskrankheit und beruht in allen Fällen auf der Wirkung der Spiröchaeta pallida. Keiner, der sie nicht beherbergt hatte, kann je an Paralyse erkranken. Aber nur ein verhältnismäßig kleiner Teil aller Syphilitischen erkrankt wirklich daran. Der Verdacht, daß Syphilis mit der Krankheit zusammenhänge, ist schon vor Jahrzehnten ausgesprochen worden und mehrere Jahre lang war die Meinung gang und gäbe, daß die Paralyse wie auch die Tabes dorsalis als eine metasyphilitische Krankheit anzusehen sei, d. h. die Syphilis sollte nur den Boden vorbereiten, auf dem dabei unter dem Einfluß anderer Ursachen sich die Paralyse entwickle, die, obgleich nur selten, auch ohne Syphilis gelegentlich zu dieser Krankheit führen könnten. So rettete man einen kleinen Teil der Kranken wenigstens vor dem Verdacht der syphilitischen Infektion und vor allem war der Paralytikus keineswegs als Syphilitikus anzusprechen: Er war es einmal mit Wahrscheinlichkeit gewesen, jetzt war er es nicht mehr.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1925 J. F. Bergmann
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Geigel, R. (1925). Die progressive Paralyse. In: Gehirnkrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91593-2_33
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-91593-2_33
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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