Die inselförmige Sklerose des Gehirns (und des Rückenmarks)

Zusammenfassung

Das Wesen der Krankheit besteht im Auftreten mehrfacher, oft vieler (bis zu 100) Krankheitsherde in Eüekenmark und Gehirn, in der grauen und weißen Substanz an allen mögliehen Stellen in einem Verlauf, der sich ganz gewöhnlich über viele Jahre, selbst Jahrzehnte erstreckt. Ohne daß Achsenzylinder und Ganglienzellen wesentlich mitergriffen würden, handelt es sich dabei um einen Schwund der Markscheiden und eine Wucherung des Stützgewebes. Diese bleibt immer ziemlich genau auf den Krankheitsherd beschränkt, greift auch nicht auf die Umgebung über. Zuletzt kommt allmähliche Schrumpfung zustande zusammen mit einer Erhärtung des Gewebes, die man bei der Sektion an größeren Herden fühlen kann. Die Ausmaße der Herde schwankt im allgemeinen von Erbsen- und Bohnengröße bis zum mikroskopischen einerseits und bis fast zur Größe einer Hemisphäre andererseits. Sekundäre absteigende Degeneration bleibt aus, weil die Achsenzylinder erhalten sind. Da Gehirn- und Rückenmark gemeinhin ziemlich gleichmäßig beteiligt zu sein pflegen und die Krankheit zum guten Teil sogar mit spinalen Erscheinungen beginnt, so kann von dieien nicht ganz bei der Beschreibung abgesehen werden. Im frühen Kindesalter und im Greisenalter soll die Krankheit auch vorkommen können, aber offenbar nur sehr selten. Gewöhnlich sind es junge Leute, die daran leiden oder bei denen besser gesagt die ersten Erscheinungen sich einstellen.