Zusammenfassung
Die Annahme ist naheliegend, daß die lebende Pflanze imstande ist, das einmal gebildete Lignin weiter umzuwandeln, sei es, daß das Lignin für Zwecke der Ernährung aufgelöst werden kann, sei es, daß es für irgendwelche Substanzen des Pflanzenkörpers ein Ausgangsmaterial bildet. Zur Beurteilung dieser Dinge stehen indes gegenwärtig gesicherte Tatsachen kaum zur Verfügung. Es müssen daher einige Andeutungen über die in chemischer Hinsicht gegebenen Möglichkeiten genügen. Die Umwandlungen des Lignins können, als chemische Prozesse betrachtet, entweder einen Abbau oder einen Umbau oder einen Aufbau bedeuten. Als Abbau kann hier jeder Vorgang gelten, bei welchem das Molekül des Lignins wesentlich verkleinert wird, als Umbau jeder Vorgang, durch welchen das Lignin in andere Substanzen von annähernd gleichem Molekulargewicht verwandelt wird, als Aufbau jeder Vorgang, bei welchem die Molekulargröße merklich wächst.
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Fuchs, W. (1926). Die Umwandlungen und das Vergehen des Lignins in der Natur. In: Die Chemie des Lignins. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91583-3_10
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