Zusammenfassung
Auch am Herzen machen sich die Wirkungen von diesen Stoffen geltend, da auch hier parasympathische Nerven — und sympathische gleichfalls — die Tätigkeit des Herzens regulieren. Sie wissen ja, daß der Nervus vagus den Herzschlag hemmt, das bei Reizung dieser Nerven mit elektrischen Schlägen der Herzschlag langsamer wird, ja ganz ausbleibt. Und eine solche Reizung der parasympathischen Nerven veranlassen die Stoffe Physostigmin und Pilokarpin. Wir werden darüber noch bei Besprechung der Kreislaufwirkungen der Mittel zurückkommen, die das vegetative Nervensystem beeinflussen. Und Sie werden sich vielleicht wundern, daß in der Natur Stoffe zu finden sind, die eine so gegensätzliche Wirkung an ganz bestimmten Stellen über den ganzen Körper zerstreut entfalten; schon das früher scheinbar regellose Angreifen an so verschiedenen Punkten erschien merkwürdig; die Erkenntnis, daß es sich dabei immer um eine Beeinflussung derselben Elementarapparate handelt, hat die Frage nach den Angriffsstellen beantwortet. Immer aber scheint es wunderbar, daß sich Stoffe finden, die gerade in entgegengesetztem Sinne diese Apparate beeinflussen.
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Frey, E. (1921). Reizende und lähmende Wirkung sind vielleicht nur verschiedene Stadien desselben Wirkungsmechanismus: Vorgang des Eindringens und Zustand der Giftbindung. — Erregung der sympathischen Enden durch Nebennierensubstanz: Pupillenerweiterung, Blutdrucksteigerung durch Gefäßkontraktion nach Adrenalin. — Blutdrucksenkung nach Chloroform. — Chloralhydrat, Nitrite, z. B. Amylnitrit. — Herzwirkung der Gifte des vegetativen Nervensystems: Muskarin und Atropin als parasympathische, Koffein, Theobromin und Nebennierensubstanzals sympathische Gifte. In: Die Wirkungen von Gift- und Arzneistoffen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91560-4_17
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