Zusammenfassung
Wenn wir bisher Stoffe kennen lernten, die an bestimmten Stellen angriffen und andere Stellen des Nervensystems freiließen, so wollen wir jetzt unsere Aufmerksamkeit den Stoffen zuwenden, die keine solche auslesende Wirkung zeigen, sondern ganz allgemein die Nervengewebe lahmen. Sie tun dies in erster Linie durch Beeinflussung der Nervenzellen. Und zwar, wie Sie wissen, deshalb, weil die Zelle selbst der empfindlichste Teil des Nervengewebes darstellt. Aber es lassen sich diese lähmenden Einwirkungen auch an anderen Geweben zur Anschauung bringen, ebenso wie jede Art von Nervenzelle durch solche Stoffe gelähmt wird. Wir nennen diese Substanzen indifferente Narkotika im Gegensatz zu den auswählend lähmenden Alkaloiden. Hierher gehören Chloroform, Äther, Alkohol, die Schlafmittel und ähnliche Stoffe, aber im weiteren Sinne auch Substanzen, die wir arzneilich nicht oder doch in anderem Sinne verwenden, kurz alle Stoffe, die an den Körpergeweben eine Lähmung entfalten. Wir hatten schon früher gesehen, daß es bei der Inhalationsnarkose auf die Konzentration des giftigen Gases in der uns umgebenden Atmosphäre ankommt, mit der sich das Blut in Gleichgewicht setzt. Es wird dann entsprechend dem Absorptionskoeffizienten von dem Gase ein bestimmter Anteil gelöst, und wenn die Konzentration oder — was dasselbe ist — der Partialdruck des Gases in der Atmosphäre zunimmt, entsprechend mehr.
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Frey, E. (1921). Indifferente Narkotika. — Inhalationsnarkose. — Konzentration der Chloroformdämpfe. — Theorie der Narkose nach Meyer und Overton. — Öllöslichkeit und narkotische Kraft. — Schwankungen des Teilungskoeffizienten und der narkotischen Kraft mit der Temperatur. — Konzentration des Narkotikums im Blute von Warm- und Kaltblütern bei Eintritt der Narkose. In: Die Wirkungen von Gift- und Arzneistoffen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91560-4_12
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