Zusammenfassung
Trotzdem wir hier nur insoweit physiologische Tatsachen heranziehen wollen, als sie für das Verständnis der Vergiftungsweise unerläßlich nötig sind, müssen wir uns einigen physiologischen Systemen zuwenden, um einen Einblick in das komplizierte Bild der Symptome zu gewinnen, das z. B. viele Alkaloide entfalten und das wir nur dann verstehen können, wenn wir die Tätigkeit des Organismus in die Funktion der einzelnen Organsysteme zerlegen. Lassen Sie mich mit einer Art Körpergewebe beginnen, das eine nach außen hin sichtbare Tätigkeit entfaltet und dessen Funktionsänderung daher deutlich verfolgbar ist, das Muskelgewebe. Die Muskeln, die Organe der Bewegung, sind ein Gewebe, das einer weitgehenden Formveränderung fähig ist; d. h. ein Muskel zieht sich zusammen und entfaltet dabei eine recht erhebliche Kraft; dabei bleibt das Volumen gleich, der Muskel wird dicker und dafür kürzer. Nun sind die Muskeln an beiden Enden an das feste Gerüst des Körpers angewachsen, an zwei Knochen, die miteinander beweglich durch ein Gelenk verbunden sind, so daß die Zusammenziehung des Muskels die Knochen bewegt. Sie hegen bei uns um das feste Gerüst herum, bei den Krustazeen z. B. im Innern von festen hohlen Röhren, die sie ebenso durch ihre Zusammenziehung bewegen können.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Frey, E. (1921). Muskelgifte; Narkose des Muskels; Veratrin, Kalksalze als antagonistische Stoffe dagegen. — Nervennarkose, Kokain. — Bau und Funktion des Zentralnervensystems, Zentren für die einzelnen Funktionen. In: Die Wirkungen von Gift- und Arzneistoffen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91560-4_10
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