Zusammenfassung
Die operative Behandlung der Frauenkrankheiten kann nur heilsam sein, wenn der Gynäkologe operieren kann und er seine operativen Fertigkeiten anzuwenden weiß. Er soll die Technik der Operationen beherrschen, er soll aber auch wissen, daß Operieren längst nicht alles ist und sich hüten, die Operation als Therapie zu überschätzen. Jede Operation, und mag sie vor ihrer Ausführung noch so harmlos erscheinen, bringt Gefahren und Unbequemlichkeiten für die Kranken. Sie ist wie der Einsatz in einem Spiel, in dem viel gewonnen und viel verloren werden kann. Darum ist es die oberste Pflicht des Operateurs, die Indikation einer Operation so sorgfältig und gewissenhaft zu stellen, als es nur immer möglich ist. Handelt es sich um Gesundheit und Leben gefährdende Krankheiten, wie Carcinome oder große, rasch wachsende Tumoren des Unterleibs, dann ist die Indikationsstellung leicht. Dann ist eben die Krankheit gefährlicher als die Operation. Handelt es sich aber um Krankheiten, die nicht lebensgefährlich sind, die nur erhebliche Unbequemlichkeiten mit sich bringen und die Kranken quälen, wie Vorfälle oder chronische Entzündungen zum Beispiel, dann verlangt die Indikation einer operativen Behandlung alle nur denkbaren guten Eigenschaften des Arztes vom Fache. Er soll fähig sein, eine richtige Diagnose zu stellen, er soll die Prognose der Erkrankung kennen, er soll sich über den therapeutischen Wert einer Operation klar sein, er soll also zunächst ein gut ausgebildeter Gynäkologe genannt werden können.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsAdditional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1925 Julius Springer in Berlin
About this chapter
Cite this chapter
Franz, K. (1925). Einleitung. In: Gynäkologische Operationen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91552-9_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-91552-9_1
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-89695-8
Online ISBN: 978-3-642-91552-9
eBook Packages: Springer Book Archive