Zusammenfassung
Lezithin, welches in einer Reihe von Organen, insbesondere aber in den Geweben des Nervensystems vorhanden ist und anscheinend physiologisch eine grosse Rolle bei der Tätigkeit dieser Organe spielt, ist als ein Ester des Cholins, also des Oxyäthyltrimethyl- ammoniumhydroxyds mit der Distearylglyzerinphosphorsäure beziehungsweise einer mit Palmitin- oder Oleinsäure substituiertenGlyzerinphosphorsäure aufzufassen Lezithin spaltet Glyzerinphosphorsäure auf welche wir zu sprechen kommen, bei Behandlung mit Säuren oder Basen ab. Nach den Untersuchungen von Danilewski 1) erzeugt Lezithin bei der Verfütterung eine starke Vermehrung der roten Blutkörperchen und ebenso wird das Wachstum von Warmblütern durch Lezithin befördert. Wenn man Tiere aus demselben Wurf gleichmässig nährt und einem Teile der Versuchstiere Lezithin zur Nahrung zusetzt, so überholen sämtliche Lezithintiere in wenigen Monaten ihre Altersgenossen an Körpergewicht und sind dabei auch kräftiger gebaut. Auffällig ist bei solchen Lezithinhunden die Munterkeit und frühzeitige psychische Entwickelung der Versuchstiere. Nach Danilewski übt Lezithin einen stimuherenden Einfluss auf bioplastische Vorgänge aus, womit die Vermehrung der Erythrozyten und des Hämoglobins zusammenhängt, ebenso wie die direkte Wirkung auf das sich entwickelnde Gehirn.
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© 1906 Verlag von Julius Springer
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Fränkel, S. (1906). Glyzerophosphate. In: Die Arzneimittel-Synthese auf Grundlage der Beziehungen zwischen chemischem Aufbau und Wirkung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91550-5_16
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