Zusammenfassung
Die ersten Spuren der neueren chirurgischen Gynäkologie führen auf englischen Boden. Dort schuf Mitte des Jahrhunderts Sp. Wells für damalige Zeit Wunder auf dem engeren Gebiet der EierStockschirurgie. Vor Fremden und Zuschauern operierte er einmal in der Woche in dem kleinen, aber schmucken Samaritan-Hospital. Jeder Arzt durfte Zuschauer der Leibschnitte sein, der sich mit seinem Worte in einem Einschreibebuche verpflichtete, daß er die letzten 24 Stunden mit keinem septischen Material in Berührung gekommen war. Ich habe bei Sp. Wells während einiger Monate fast ausschließlich Ovarialtumoren operieren sehen; ob er an anderen Tagen andere Operationen ausführte, weiß ich nicht. Er war mit seinen Assistenten von den Zuschauern nur durch eine einfache Barriere getrennt, aber jedenfalls konnte man seine Technik sehr genau verfolgen. Dieselbe war im ganzen einfach; ich sah ihn eigentlich nur ziemlich glatte Fälle operieren, allerdings auch mit Verwachsungen, aber z.B. nie die Ausschälung eines intraligamentären Tumors. Ob er solche Fälle im voraus ausschied oder ob sie damals selten waren, weiß ich nicht.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Fehling, H. (1925). Neue chirurgische gynäkologie, Sp. Wells. In: Entwicklung der Geburtshilfe und Gynäkologie im 19. Jahrhundert. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91526-0_26
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-91526-0_26
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