Zusammenfassung
Die Zirbeldrüse entsteht durch eine Ausstülpung der Decke des dritten Ventrikels. Nach Hochstetter ist die erste Anlage des Organs bereits im Beginn des 2. Embryonalmonats zu erkennen. Ungefähr in der fünften Embryonalwoche entwickelt sich zwischen der Commissura posterior und der Commissura habenularum eine dünne Epithelausstülpung, die sich später verdickt, und in das mesodermale Gewebe eindringt. Die ektodermalen Zellen sondern sich in die eigentlichen Gliazellen und in die spezifischen Pinealzellen (L. v. Meduna). Die Spezifität der Pinealzellen geht nach diesem Autor auch daraus hervor, daß bei der amaurotischen Idiotie, bei der alle Nervenzellen degenerieren, die Zirbeldrüse unversehrt bleibt. Die Zirbel ist bei verschiedenen Tierklassen sehr verschieden stark entwickelt. Nach Krabbe ist sie zum Beispiel absolut rudimentär bei den Edentaten, teilweise rudimentär bei gewissen Zetazeen und bei den Elefanten, besonders stark entwickelt zum Beispiel beim Pferd. Beim erwachsenen Menschen stellt sich eine etwa 1 cm lange und 0,5 cm breite flache Vorwölbung dar, welche durch die dorsale Lippe zur Commissura habenularum, durch die ventrale zur Commissura posterior in Verbindung tritt. Das mittlere Gewicht der Zirbel beträgt nach Uemara und Berblinger etwa 160 mg. Zwischen den beiden Lippen senkt sich der Recessus pinealis vom dritten Ventrikel in die Drüse ein. Beim Neugeborenen ist sie mehr kugelig und enthält unregelmäßige Follikel mit polygonalen Zellen und gegen den Rezessus zu Gliagewebe. Nach Aschner nimmt das Volumen der Zirbeldrüse über die Pubertät bis etwa zum Abschluß des Längenwachstums zu.
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Falta, W. (1928). Die Erkrankungen der Zirbeldrüse. In: Die Erkrankungen der Blutdrüsen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91524-6_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-91524-6_7
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