Zusammenfassung
Der Mensch steht in der Welt einmal als Einzelwesen da mit seinen besonderen Bedürfnissen, Anlagen, Kräften und egoistischen Trieben, zugleich aber auch als Zugehöriger bestimmter Menschengruppen — Volk, Familie, Beruf- und gesellschaftliche Klasse —, die ohne sein Zutun, oft gegen sein Wollen, seinem Leben ein bestimmtes Gepräge aufdrücken. Schon das neugeborene Kind befindet sich in dieser Doppelstellung und muss frühzeitig die Vor- und Nachteile der zufälligen Lebensumstände an sich erfahren. Ob es in Ostpreussen, im bayrischen Hochgebirge oder in der Rheingegend zur Welt kommt, ob es das Kind des Grossgrundbesitzers oder des F abrikarbeiters ist, ob ehelich oder unehelich, ob von gesunden oder kranken Eltern, in kinderreicher oder kinderarmer Familie, auf dem Lande oder in der Zweizimmerwohnung der Großstadt geboren, das alles muss für seine körperliche und geistige Entwicklung, d. h. für seine gesamte Zukunft, von ausschlaggebender Bedeutung werden.
Denn überall geht in der physischen und moralischen Natur die einzelne Kraft nur aus der gesamten hervor.
Wilh. v. Humboldt.
Einfluss der materiellen Lage der Eltern, der Unehelichkeit, der Wohnungsverhältnisse, der Kinderdichtigkeit, der Ernährungsweise.
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Engel, S., Baum, M. (1929). Säugling und Kleinkind in ihrer sozialen Bedingtheit. In: Grundriss der Säuglings≈ und Kleinkinderkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91510-9_22
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