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Herstellung einer Verbindung zwischen dem Ei und der Uteruswandung

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Lehrbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen
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Zusammenfassung

Die Beziehungen des Eies zur Schleimhaut nehmen ihren Beginn mit dem Eintritte desselben in den Uterus im Stadium der Fruchtblase, vielleicht bloß eines soliden Zellhaufens. Die Untersuchung einiger junger und gut konservierter, allerdings in die Mucosa uteri bereits eingeschlossener menschlicher Fruchtblasen und der Vergleich derselben mit der Entwicklung bei Tieren hat während der letzten 20 Jahre eine vollständige Umwälzung und Klärung unserer Anschauungen über die Implantation des menschlichen Eies in die Uterusschteimhaut herbeigeführt. Wir unterscheiden, um den Stoff in didaktischer Hinsicht zu gliedern, drei allerdings nicht scharf abzugrenzende Perioden in der Ausbildung der Verbindung zwischen Mutter und Frucht. In der ersten Periode, derjenigen der Implantation des Eies oder der einfachen Symbiose, gelangt die Fruchtblase infolge einer Einwirkung ihrer oberflächlichen Zellschicht, des Trophoblasten, die man als eine verdauende oder lytische bezeichnen kann, in die Tiefe der Schleimhaut, um hier vollständig von den Zellen der Tunica propria eingeschlossen zu werden. In einer zweiten Periode steigert sich die verdauende Wirkung der Trophoblastzellen ganz ungeheuer, indem diese etwa nach Art der Zellen einer bösartigen Neubildung in die fortwährend an Mächtigkeit und Saftreichtum zunehmende Schleimhaut hineinwachsen, um unter Zerstörung der mütterlichen Gewebe eine Embryotrophe für die rasch wachsende Fruchtblase herzustellen. Eine festere Verbindung der Fruchtblase mit der Schleimhaut fehlt noch in diesem Entwicklungsabschnitte, den wir als Periode der Bildung der Embryotrophe bezeichnen. In einer dritten Periode endlich tritt die Wirkung der Trophoblastzellen zurück, im Vergleiche mit der Rolle der gefäßhaltigen, in die Decidua basalis einwachsenden Zotten des Allantoischorions. Diese, mit der Geburt des Kindes abschließende Periode bezeichnen wir als diejenige der Placentarbildung, in welcher ein aus mütterlichem und fetalem Gewebe aufgebautes, die Beziehung zwischen Mutter und Frucht vermittelndes Organ entsteht. Besonders während der zweiten Periode bilden sich die Eihüllen (Amnion, Allantois), ferner grenzt sich der Dottersack von der Embryonalanlage ab.

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Corning, H.K. (1925). Herstellung einer Verbindung zwischen dem Ei und der Uteruswandung. In: Lehrbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91467-6_9

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