Lokalanästhetica

Zusammenfassung

Versuche, wie sie E. Rothlin mit Panthenin und Reichelt mit Novocain, Cocain, Alypin, Tutocain, Larocain, Percain und Pantocain ausgeführt haben, sind für die Frage ihrer Durchlässigkeit durch die Cutis nicht maßgebend, weil sie an der Froschhaut, der Cornea, der Nasensehleimhaut und der Blase ausgeführt worden sind. Immerhin untersuchte Rothlin auch die Durchlässigkeit von Panthenin am Kaninchenohr, doch wirkte die Substanz nur ausnahmsweise. B. Freystadtl behauptet aber, daß die unversehrte Haut für Anästhetica durchgängig sei. Er konstatierte zuerst eine Abnahme der Kälteempfindung, dann geringgradige und allmählich zunehmende Anästhesie bis zur Aufhebung der Schmerzempfindung und erst zum Schluß Erlöschen der Berührungs- und Wärmewahrnehmung. Cocain, Tutocain und Novocain hatten in wässeriger Lösung keine Wirkung. Alypin setzte nur die Kälteempfindung herab, sein Einfluß ging also nicht über das erste Stadium hinaus. Stärker wirkten Pantocain und Percain, aber erst im Verlaufe von 1–4 Stunden. In Salbenform aufgetragen wirkten sie besser, am besten als Basen in Öl gelöst. Die meisten Untersuchungen bezogen sich auf die Stillung des Juckreizes durch Carbol, das in wässeriger Lösung 10 mal stärker wirkte als in glyceridischer, durch Trikresol, Resoreinlösung in Wasser, 10proz.