Chemotherapeutica

Zusammenfassung

Auf die Bedeutung der Kombinationen auf dem Gebiete der Chemotherapie haben zuerst Ehrlich, Kolle sowie Uhlenhuth hingewiesen. Ehrlich dachte dabei namentlich an die Therapia magna sterilisans bei besonders resistenten oder evtl. auch schon zum Teil arzneifesten Stämmen von Mikroorganismen, und vermutete, daß bei gleichzeitiger Einfuhr von Medikamenten aus verschiedenen Gruppen die ungleichen Toxizitäten der einzelnen Glieder aneinander vorbeigingen, während sich die chemotherapeutischen summierten. Eine Abnahme der Gesamtgiftigkeit dürfte in solchen Kombinationen oft eintreten, doch braucht sich das nicht unbedingt so zu verhalten. Im ersteren Falle wäre eine für den Menschen erträgliche Abtötung auf einen Schlag (Therapia magna sterilisans) leichter zu erreichen. Die von den Syphilitologen kombinierte Behandlung genannte, alternierende Einfuhr von Quecksilber bzw. Bismut und Salvarsan usw., bei der meist zuerst eine Salvarsan-, dann eine Quecksilbertherapie ganz durchgeführt wird, ist keine eigentliche Kombinationstherapie, man müßte sonst fast jeder arzneilichen Behandlung diesen Namen zuerkennen. Wir werden auch nicht auf sie eintreten. Durch Ehrlich, Kolle und Uhlenhuth ist jedenfalls zuerst gezeigt worden, daß die spezifische Wirkung von Arsen-, Antimon- und Farbstoffpräparaten durch Kombination unter sich stark gesteigert erscheint.