Zusammenfassung
In dem Stadium Abb. 47 hat der menschliche Embryo 23 Ursegmentpaare, eine Länge (gerade gemessen) von 2,5 mm und ein Alter von etwa 3½ Wochen. Der ganze Embryo ist ventralwärts gebogen, und zwar oben und unten stärker als im übrigen, so daß hier schon eine Scheitelbeuge bzw. eine Schwanzbeuge vorhanden sind. Das Herz ist groß und buchtet die betreffende Körperpartie hervor (vgl. Abb. 47, Herzwulst). Oberhalb des Herzwulstes sieht man jederseits drei Kiemenbogen, und oberhalb des dritten Kiemenbogens befindet sich die Eingangsöffnung einer Ektodermblase, die in einem vorigen Stadium eine weit offene Ektodermgrube war und sich in einem folgenden Stadium vollständig vom Ektoderm abschnürt. Diese Ektodermblase wird Ohrbläschen genannt, denn daraus geht später das innere Ohr hervor. — Eine Mundbucht ist gebildet. Dieselbe kommuniziert aber noch nicht mit dem Vorderdarm. Das Hirnrohr ist vollständig geschlossen. Dagegen ist die kaudale Partie der Medullarrinne noch offen. Bauchstiel und Dotterblasenstiel sind relativ dick und noch nicht zu einem Nabelstrang vereinigt. Die dicke Rumpfschwanzknospe befindet sich an der rechten Seite des Bauchstieles und ist nach oben umgebogen. — Extremitätenanlagen sind noch nicht angedeutet.
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Nach den soeben veröffentlichten Untersuchungen von Siwe (1926) geht diese einfache ventrale Pankreasanlage jedoch aus paarigen Wandverdickungen des Vorderdarms hervor.
Im allgemeinen bei 12–14 mm langen Embryonen (Siwe, 1926).
Nach Gertrud Bien (1913) stellen die embryonalen Dickdarmzotten jedoch keine wahre Darmzotten von dem Typus der Dünndarmzotten dar. Sie sind eher als zottenähnliche Falten anzusprechen, die bei Dehnung der Darmwand relativ leicht wieder ausgeglichen werden können.
Vgl. unten S. 165.
Diese bisher allgemeine Auffassung ist nach den neuesten Untersuchungen von Harnmar (1926) unrichtig. Nach diesem Autor endigt der Ductus hepaticus innerhalb der Leberanlage mit einer kompakten „Gallengangplatte“, von welcher sekundäre Gallen-gangplatten auswachsen, die nachher ausgehöhlt werden und die intrahepatischen Gallengänge bilden.
Soeben im Morpholog. Jahrb., Nov. 1926, erschienen.
Sogar die viel stärker entwickelten Urnieren der Schweineembryonen funktionieren nach Felix (1905) wahrscheinlich nicht. — Dagegen müssen — meiner Ansicht nach •— die Urnieren der Beuteltiere funktionierende Exkretionsorgane sein. Denn bei den neugeborenen Beuteltieren sind die Nachnieren noch nicht funktionsfähig entwickelt.
Bei Schweineembryonen hat man indessen auch Verbindungen zwischen den Nierengefäßen und der Arteria sacralis media (bzw. Arteria mesenterica inferior) gefunden (Jeidell, 1911).
Nach Mijsberg (1924) soll jedoch das untere Drittel derVagina nicht aus den Müllersehen Gängen, sondern aus den unteren Enden der Wolffschen Gänge entstehen.
Nach Weidenreich (1923) sind indessen die Osteoblasten keine spezifischen Zellen, sondern gewöhnliche Bindegewebszellen, „die erst unter einem örtlichen Knochenbildungsreiz die charakteristische Osteoblastenform annehmen“. Bei mangelndem Kalkangebot vermögen sie keinen Knochen zu bilden.
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© 1927 J. F. Bergmann in München
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Broman, I. (1927). Organogenie oder Entwicklung der definitiven Organe. In: Die Entwicklung des Menschen vor der Geburt. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91433-1_4
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