Zusammenfassung
Die Spongien bilden eine Tierklasse, die mit den übrigen mehr-zelligen Tieren sehr geringe Verwandtschaft zu haben scheint. Sie sind unmittelbar am Boden oder an Pflanzen oder harten Gegenständen im Wasser befestigt; weitaus die meisten von ihnen leben im Meere. Gewöhnlich überziehen die Schwämme andere Gegenstände oder bilden mehr oder weniger unregelmäßige Klumpen, flache Fächer, Becher usw. Sie besitzen ein Skelett aus einer hornähnlichen Eiweißverbindung (Spongin), meist auch aus Kieselnadeln oder aus Kalknadeln gebildet. Bei einer Gruppe wird das Skelett lediglich aus Spongin hergestellt, und einige Arten eben aus dieser Gruppe spielen für den Menschen seit den Zeiten Homers eine gewisse hygienische Rolle. Durch Kneten entfernt man aus ihnen alle Weichteile, so daß nur das gereinigte elastische und poröse Skelettgerüst übrig bleibt, das wir als Badeschwämme und Tafelschwämme verwenden; die feinsten dieser Schwämme erhalten wir aus dem Mittelmeer. — In der Volksmedizin haben die Schwämme früher besonders ihres Jodgehalts wegen als Kropf mittel eine Rolle gespielt; in der Jetztzeit verwendet man noch in einigen Gebieten (z.B. in Rußland) das „Badiagapulver”, das aus Süßwasserschwämmen hergestellt wird.
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Broch, H. (1925). Schwämme (Spongien). In: Die Tierwelt in Heilkunde und Drogenkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91429-4_4
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