Zusammenfassung
Bis zu dem Jahre 1867, in dem der englische Chirurg Lister seine Methode der antiseptischen Wundbehandlung bekanntgab, bedeutete jeder operative. Eingriff für den Patienten eine hohe Gefahr. Selbst kleine operativ gesetzte Wunden führten in einem erschreckend hohen Prozentsatz zu rasch fortschreitenden phlegmonösen Entzündungsprozessen, denen die betreffende Extremität oder das Leben des Patienten oft genug zum Opfer fiel. Pyämie und Sepsis, Erysipel und vor allem der berüchtigte „Hospitalbrand“ räumten unter den in dunklen, engen, unsauberen Räumen dicht beieinander liegenden Kranken der Spitäler und Lazarette in gelegentlich fürchterlicher Weise auf. Es gab Krankensäle, in denen Jahre hindurch fast jeder zuziehende Patient an einer dieser Wundseuchen erkrankte, weil die damals noch unbekannten Erreger derselben an Türgriffen, Wänden und Betten hafteten — besonders aber an den ungepflegten Händen des Pflegepersonals und der Ärzte, die mit denselben Instrumenten und denselben ungereinigten Fingern in eine Wunde nach der anderen eindrangen und so die Infektion von Patient zu Patient übertragen mußten.
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Borchers, E. (1926). Einiges über Asepsis bei Operationen. In: Allgemeine und Spezielle Chirurgie des Kopfes Einschliesslich Operationslehre unter Besonderer Berücksichtigung des Gesichts · der Kiefer und der Mundhöhle. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91414-0_9
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