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Zusammenfassung

Wenn das Flimmern einer Herzabteilung endigt, tritt für diese eine Pause ein, ehe das normale Schlagtempo wieder anfängt. Ludwig und Hoffa, welche die ersten waren, die das Flimmern beobachteten, nahmen an, dass der Vagus bei dem Entstehen der postundulatorischen Pause im Spiele war. Vulpian hegte die Meinung, dass diese „temps d’arrêt“ reflektorisch durch Reizung des Vagus entstände. Dieser Ansicht schlossen sich die meisten Experimentatoren an. Fonrobert war der erste, welcher auch noch andere Erklärungsmöglichkeiten gab. Nach der Meinung dieses Untersuchers soll die postundulatorische Pause entweder durch eine Hemmungswirkung des Vagus entstehen können oder als ein Analogon der kompensatorischen Pause oder auch als eine Zeit der Ruhe für das Herz betrachtet werden. Gewin war der erste, der durch das Experiment die Ursache der postundulatorischen Pause zu ermitteln suchte. Ihm verdanken wir auch den Namen postundulatorische Pause, welcher Name seitdem allgemein gebräuchlich ist. Gewin vergiftete zunächst seine Versuchstiere mit Atropin und überzeugte sich dann durch Reizungsversuche, dass die Verbindung zwischen den Vagi und der Kammer zerstört war; danach trat nach experimentell erzeugtem Kammerwühlen immer noch die postundulatorische Pause ein. Um nun dessen sicher zu sein, dass Axonreflexe des Vagus nicht mehr bei dem Entstehen der postundulatorischen Pause im Spiele sein konnten, führte Gewin diese Experimente gerade bei der Schildkröte aus. Bei diesem Tiere verläuft der Nervus coronarius als Endast des Vagus von den Vorhöfen, an der Aussenseite des Herzmuskels nach der Kammer. Wenn Gewin nun das Herz durch Auftröpfeln von 1%igem Nikotin vergiftete, so erhielt er durch Reizung des N. coronarius wohl noch Hemmung der Kammer. Hieraus folgerte Gewin, dass der N. coronarius aus postganglionären Fasern besteht. Vergiftete er nun das Schildkrötenherz mit Atropin, dann erzielte er keine Hemmung der Kammer mehr nach Reizung des Nervus coronarius. Aber auch dann folgte dem experimentell erzeugten Kammerflimmern noch eine postundulatorische Pause. Hierdurch war also Gewissheit erlangt worden, dass der Vagus nicht die Ursache dieser Pause war.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1923 Verlag von J. F. Bergmann

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De Boer, S. (1923). Die postundulatorische Pause. In: Die Physiologie und Pharmakologie des Flimmerns. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91410-2_7

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