Zusammenfassung
Die „Verteilung“der Gifte umfaßt einerseits alle Vorgänge, die nach der Giftaufnahme zum Übertritt des Giftes in die einzelnen Organe und Organbestandteile (Gifttransport) führen, andererseits den fertigen Zustand einer bestimmten Verteilungsform. Die Kenntnis, welche Umstände hierbei von Bedeutung sind, ist deswegen von Belang, weil man aus therapeutischen Gründen oft wissen möchte, wohin eine Substanz gelangt bzw., wenn man die Vermeidung bestimmter Wirkungen beabsichtigt, wohin sie nicht gelangt. Es ist ferner für die Klärung des Wirkungs-mechanismus der Gifte von Bedeutung, zu sehen, wieweit der Wirkungsort oder Angriffspunkt mit dem Hauptspeicherungsgebiet zusammenfällt. Das Verständnis der so mannigfaltigen Giftwirkungen und ihrer zum Teil sehr ausgesprochenen Elektivität (d. h. ihrer Wirkung nur auf eine oder wenige Funktionen) würde ja in einfachster Weise ermöglicht, wenn sich zeigen ließe, daß am Hauptangriffspunkt zugleich der größte Gift-gehalt nachweisbar wäre. Es wird sich allerdings zeigen, daß diese Annahme zwar naheliegt und deswegen auch des öfteren gemacht worden ist, aber daß sie doch eine unberechtigte Erweiterung der selbstverständlichen Tatsache darstellt, daß nur aus der Wechselwirkung hinreichender Giftmengen mit dem lebenden Substrat eine Giftwirkung überhaupt zustande kommen kann.
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Axmacher, F. (1938). Verteilung der Gifte. In: Allgemeine Pharmakologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91367-9_3
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