Zusammenfassung
Ebensowenig wie die chemische Reaktionsfähigkeit der Gifte einen Maßstab für die pharmakologische Wirksamkeit darstellt, ebensowenig trifft das in allgemeiner Form für die Veränderung der Gifte im Organismus zu. Es finden sich vielmehr Fälle, wo ein Stoff, der energischen Oxydationsmitteln gegenüber sehr widerstandsfähig ist, vom Körper — wenigstens teilweise — verbrannt wird und umgekehrt, daß leicht oxydable Stoffe im Körper nicht verändert werden. Im allgemeinen sind die Bedingungen des Organismus nach chemischen Begriffen außerordentlich milde, aber durch die große Zahl der organischen Katalysatoren, d. h. Fermente, kann der Organismus die mannigfaltigsten Leistungen vollbringen. Entsprechend der Vielzahl schon physiologisch vorhandener Umsetzungsmöglichkeiten findet man auch bei körperfremden Stoffen mannigfaltige Veränderungen. Diese haben keineswegs den Charakter von Abwehroder Schutzmaßnahmen, sondern sind einfach eine Folge der vorhandenen Reaktionsbedingungen einerseits, der besonderen Eigenschaften des Giftes andererseits. Nur so ist es zu erklären, daß mit der Veränderung vieler Gifte sowohl eine Entgiftung als auch Giftung einhergehen kann, wobei die Verstärkung der Giftigkeit allerdings seltener vorkommt.
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Axmacher, F. (1938). Veränderungen der Gifte im Organismus. In: Allgemeine Pharmakologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91367-9_10
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