Zusammenfassung
Daß die Chirurgie des Gehirns schon lange nicht mehr allein eine Chirurgie der Zentralwindungen ist, wie v. Bergmann vor noch nicht langer Zeit meinte, ist allbekannt. Die Desavouierung einer Autorität wie v. Bergmann durch die Tatsachen sollte eine dringende Warnung sein, das Indikationsgebiet für operative Eingriffe am Gehirn (wie am übrigen Nervensystem) auf Grund des heutigen Standes unserer Kenntnisse festzulegen. Im Gegenteil scheinen mir hier die Möglichkeiten, wenn auch nicht gerade unbegrenzt, so doch viel zahlreicher zu sein, als man heute glauben möchte. In dieser Beziehung darf ich nur auf eine Aussicht hinweisen, die sich für die Zukunft hier eröffnet hat. Karplus und Kreidl49) sahen sich im Laufe von hirnphysiologischen Untersuchungen veranlaßt, sich die medial gelegenen Partien der Hirnbasis zugänglich zu machen. Es gelang ihnen, auch bei Affen, den Kopf des Tieres während des Eingriffes in eine solche Stellung zu bringen, daß nach Eröffnung des Schädels und der Dura mater die Schwere des Gehirns zur Geltung kommen konnte. Sie resezierten temporär aus der Seitenwand des Schädeldaches eine Knochentafel, die oben parallel der Mittellinie, einige Millimeter von derselben entfernt, sich begrenzt, hinten bis an die Lambdanaht reicht, vorn die Coronarnaht kreuzt und unten auf das Schläfenbein herabreicht.
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Auerbach, S. (1914). Die chirurgischen Indikationen bei Erkrankungen des Gehirns. In: Die chirurgischen Indikationen in der Nervenheilkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91364-8_3
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