Schmerzen in der Achselgegend

Zusammenfassung

Ein 39jähriger Stallknecht kam am 24. November 1908 in das Krankenhaus. Familienanamnese ohne Belang, Lebensgewohnheiten frei von Schädlichkeiten. Die eigene Anamnese ergibt nur einen Anfall von Malaria im September 1907. Vor drei Tagen bekam er bei der Arbeit einen heftigen Schüttelfrost. Er ging nach Hause, aber nicht zu Bett. Am nächsten Morgen begann er wie gewöhnlich zu arbeiten, mußte aber um Mittag aufhören und zu Bett gehen, das er seitdem mit Kopfschmerzen, hohem Fieber, Schmerzen in der linken Brustseite, Halsweh, Übelkeit und heftigem Erbrechen dauernd hütet. Stuhlgang wurde heute morgen durch Abführmittel erzielt. Beim Schlucken fühlte er bisweilen scharfe Schmerzen, die vom Halse nach dem linken Ohr zu ausstrahlten. Temperaturkurve Abb. 47. Bei der Aufnahme war die Atmung leicht und ohne Beteiligung der Nasenflügel. Er klagte über Taubheit und Ohrenklingen, besonders im linken Ohr. Es bestand ein Einwärtsschielen des rechten Auges, das, wie er sagt, schon lange besteht. Ferner bestand ein leichter Krampfhusten ohne Auswurf. Die Untersuchung der inneren Organe verlief ohne Ergebnis, nur links hinten unten fand man an der Lunge eine leichte Dämpfung mit leichter Veränderung des Stimmfremitus. Dicht unterhalb des Schulterblattes waren die Atmungsgeräusche etwas abgeschwächt, der Klang der Flüsterstimme vermehrt; hin und wieder hörte man ein knackendes Geräusch; kein Bronchialatmen. Die Zahl der Leukozyten betrug 20 000, Urin 960 ccm, spezifisches Gewicht 1023, im Urin wenige hyaline und zahlreiche feine granulierte Zylinder, sowie eine leichte Spur von Eiweiß.