Zusammenfassung
Nicht alle fühlbaren Lymphknoten sind vergrößert. Unser normales, zivilisiertes Leben und Treiben führt so oft zu Infektionen, die zu Anschwellungen der Lymphknoten Anlaß geben, ohne daß wir sagen könnten, daß irgendeine Krankheit eine einzelne Person oder ihre Lymphknoten betroffen hätte. Es ist deshalb ein Irrtum anzunehmen oder zu behaupten, daß Lymphknoten allein deshalb vergrößert sind, weil wir sie fühlen, und die Tatsache fühlbarer Lymph-knoten bedeutet in unseren Krankengeschichten nur dann etwas, wenn sie in sehr ungewöhnlichen Gegenden vorkommen Am besten ist es, annähernd zu sagen, wie groß die Drüsen sind. Im allgemeinen kann man wohl behaupten, daß ein beträchtlicher Teil aller erwachsenen Städter in den Leistenbeugen eine oder mehrere Drüsen von doppelter Erbsengröße haben. In den Achselhöhlen sind Lymphknoten von dieser Größe seltener; eine beträchtliche Zahl gesunder Leute lassen dort überhaupt keine fühlen. Dasselbe gilt vom Nacken und von der Ellenbeugengegend. Es muß aber ausgesprochen werden, daß fühlbare Ellenbogendriisen, wenn sie auch weniger häufig sind als Leistendrüsen, doch durchaus nicht selten bei vollkommen gesunden Menschen vorkommen Es ist nicht gerechtfertigt, aus ihnen den Schluß auf eine syphilitische Infektion zu ziehen, wie man es in manchen Kliniken zu tun pflegt.
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Cabot, R.C. (1925). Lymphknoten. In: Differentialdiagnose. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91346-4_6
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