Die Prognose der Coronarerkrankungen

Zusammenfassung

Die Prognose des akuten Coronarversehlusses ist von der Ausdehnung des Infarktes, dem Zustand des übrigen Herzmuskels, oft auch von der Art der durchgeführten Behandlung und ihrer Schnelligkeit bestimmt. In der Literatur wird die primäre Mortalität im Anfall auf etwa die Hälfte der Fälle angegeben. Die Angabe scheint mir reichlich hoch. Von 50 Fällen der letzten 2 Jahre sind nur 6 im akuten Anfall gestorben — und 8 wieder arbeitsfähig im Beruf — allerdings bei vorwiegend sitzender Beschäftigung und geistiger Arbeit — geworden, 10 Fälle sind im Verlauf mehrerer Monate an Herzinsuffizienz und interkurrenten Krankheiten zugrunde gegangen, der Rest führte ein Leben der Ruhe und Schonung bei mehr oder weniger großen Beschwerden. S. F. Strong findet 50% Mortalität im Anfall beim akuten Coronarverschluß, von den restlichen 50% starb wiederum die Hälfte im Verlauf weniger Jahre an Herzschwäche und Angina pectoris, die Hälfte der Überlebenden ist durch Beschwerden von seiten des Herzens aus dem Arbeitsprozeß ausgeschaltet, so daß nur 12,5% des gesamten Materials von 120 Kranken wieder arbeitsfähig wurde. Levine gibt auf Grund von 145 Fällen eine sofortige Mortalität von 53% für die Coronarthrombose an, Willius und Babnes nehmen 50% an, die Statistik von Conner und Holt über 287 Fälle deckt sich mit einer augenblicklichen Mortalität von 16,2% und einer späteren Mortalität von 55% besser mit meinen Erfahrungen.