Zusammenfassung
Es ist schon bei der Besprechung der instrumentellen Methoden erwähnt worden, daß die Muskelkontraktion zu einer Änderung des elektrischen Potentiales und zum Auftreten eines Aktionsstromes f ührt. Es ändert sich das elektrische Potential, wenn ein ruhender Muskel in Tätigkeit tritt: die erregte Muskelstelle wird elektronegativ im Verhältnis zur ruhenden, d. h. sie verhält sich wie das Zink im galvanischen Elemente zum Kupfer. Es fließt also im äußeren Schließungskreise ein Strom von der ruhenden zur tätigen Muskelstelle, im Muskel selbst umgekehrt. Diesen Strom bezeichnet man als Aktionsstrom, beim Herzen nennt man ihn nach Einthofen das Elektrokardiogramm, was wir einem Vorschlage von Kahn folgend mit Ekg abkürzen. Mit dem Ekg meint man aber nur die Kurve, die man bei Ableitung von der Körperoberfläche bekommt; die bei direkter Ableitung vom bloßgelegten Herzen gewonnene Kurve nennt man Elektrogramm (Eg), während Tigerstedt neuerdings dafür den Namen Aktionsstrom empfiehlt. Dadurch, daß man bei der Ableitung von der Körperoberfläche mit den Elektroden nicht unmittelbar an das Herz herankommt, ist das was man verzeichnet, die Resultierende aus allen zu einer bestimmten Zeit im Herzen bestehenden Potentialdifferenzen. Das Ekg ist also eine Summationskurve und es muß sich daher ändern, wenn auch nur einer von den zahllosen Summanden sich ändert. Es ist nicht notwendig, auf die Theorie des Ekg hier näher einzugehen, aber es muß betont werden, daß das Ekg, wie es von der Körperoberfläche gewonnen wird, nichts anderes ist als die algebraische Summe aller zu einer bestimmten Zeit bestehenden Potentialdifferenzen.
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Mackenzie, J. (1923). Das Elektrokardiogramm. In: Lehrbuch der Herzkrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91287-0_23
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