Zusammenfassung
Wieviel Stunden täglich gearbeitet werden soll, richtet sich nach dem Beschäftigungsgrad; der 10 stündige Arbeitstag ist zur Zeit vorherrschend, doch sind Bestrebungen nach Verkürzung seit Jahren im Gange. Mit der kürzeren Arbeitszeit ist aber den Arbeitern allein nicht gedient, dieselben verlangen auch, daß mit der Herabsetzung der Arbeitszeit eine solche Erhöhung des Stundenlohnsatzes erfolgt, daß für den Arbeiter durch die verminderte Arbeitszeit kein Ausfall in dem Verdienst eintritt. Und hierin liegt das Verhängnisvolle für den Industriellen bei der Herabsetzung der Arbeitszeit. Aber neben der Erhöhung des Lohnes hat eine Verminderung der Arbeitszeit auch noch andere Übelstände für den Industriellen zur Folge; die Werkseinrichtungen werden weniger ausgenutzt, die Leistungen verringert und die Generalunkosten werden im Verhältnis zu der geleisteten Arbeit eine Steigerung erfahren. Es ist daher sehr wohl zu verstehen, daß Werkbesitzer sich oft einer Lohnerhöhung gegenüber nicht abgeneigt zeigen und ihren Arbeitern gern einen Mehrverdienst zukommen lassen wollen, wenn nur auf die jetzt überall angestrebte Herabsetzung der Arbeitszeit verzichtet wird.
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Ballewski, A. (1917). Die Lohnfrage. In: Lewin, C.M. (eds) Der Fabrikbetrieb. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91245-0_26
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-91245-0_26
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