Moderne Diagnose und Differentialdiagnose der Nieren- und Harnleitersteine

Zusammenfassung

Unter Harnsteinen im engeren Sinne verstehen wir aus normalen oder pathologischen Harnbestandteilen entstandene Körper von harter Konsistenz und kristalloider Beschaffenheit, die fast immer in den Hohlräumen des Harnapparates und nur ausnahmsweise im Nierengewebe selbst zu finden sind (J. Israel). Seit alten Zeiten teilt man die Niederschläge entsprechend ihrer Größe in drei Gruppen ein, welche man als Sand, Gries und Steine bezeichnet, und versteht unter Steinen solche, welche größer sind als ein Senfkorn oder eine Linse (Küster). Jedoch sind hier scharfe Grenzen nicht zu ziehen, und es können Gebilde von der Größe eines Weinbeerkerns (J. Israel) oder eines Stecknadelkopfes (Braaseh und Moore) die schwersten Erscheinungen im Gefolge haben. Tritt der Niederschlag in Form eines feuchten Breies auf, so sprechen wir von Steinbrei oder Steinmörtel. In weiterem Sinne rechnet man zu den Harnsteinen auch die ausschließlich aus Kolibakterien bestehenden Bakteriensteine (Schmorl, Jores, A. Neumann), sowie die von Morawitz und Adrian zuerst beschriebenen Eiweiß- oder Fibrinsteine.