Kniescheibenbrüche, ihre Behandlung und Vorhersage

Zusammenfassung

Die menschliche Kniescheibe wird in den meisten Darstellungen als Sesambein der Endsehne des M. extensor quadriceps aufgefaßt. Nur Wuth sieht in der Patella einen olecranonähnlichen, abgegliederten Fortsatz des Schienbeines, während Wiedersheim diese Homologisierung ausdrücklich zurückweist. Sesambeine entstehen nach Gegenbaur dann, wenn Sehnenstrecken, die im Winkel über einen Knochen ziehen, sich faserknorpelig verändern und dann verknöchern. Demgegenüber zeigt die Kniescheibe insofern ein besonderes Verhalten, als die meisten Sehnenfasern der Rectussehne zur Vorderseite der Kniescheibe ziehen und dort die Galea tendinea patellae bilden, die in das Kniescheibenband übergeht. Ein kleiner Teil der Rectusfasern endigt am oberen Rand der Kniescheibe und ein noch kleinerer geht an die Hinterseite derselben. Die Sehnenfasern verlaufen also zum großen Teile über die Kniescheibe wie die Saiten einer Violine über den Steg.