Die Herzbeutelentzündung und ihre Folgezustände

Zusammenfassung

Die praktische Inangriffnahme der Probleme der Herzchirurgie ist eine Errungenschaft der letzten Jahrzehnte. Die Bedeutung ihrer Entwicklung wird uns klar, wenn wir bedenken, daß noch im Jahre 1882 Biliroth schrieb: „Die Parazentese des hydropischen Herzbeutels ist eine Operation, welche meiner Ansicht nach schon sehr nahe an dasjenige heranreicht, was einige Chirurgen die Prostitution der chirurgischen Kunst, andere chirurgische Frivolität nennen“. Noch im selben Jahre wurden von Bloch im Experiment alle für chirurgische Eingriffe am Herzen wichtigen Gesichtspunkte dargelegt. Fast gleichzeitig wurde im Jahre 1896 von Farina, Cappelen und L. Rehn am menschlichen Herzen operiert. Die Versuche Farinas und Cappelens, die Herznaht am Menschen auszuführen, blieben erfolglos, die Patienten starben. L. Rehn gelang die große Tat, zum ersten Male ein Menschenleben durch Naht des verletzten Herzens zu retten. Seine vom restlosen Erfolg gekrönte Operation brachte den Nachweis zur Berechtigung, ja Notwendigkeit operativen Vorgehens und bedeutet den entscheidenden Schritt zum zielsicheren Fortschreiten auf dem Gebiete der Herzchirurgie. — Aber nicht nur f?r die operative Inangriffnahme der Herzverletzungen hat L. R eh n bahnbrechend gewirkt. Durch seine und seiner Schüler Arbeiten wurde insbesondere auch das Interesse der Chirurgen für die Chirurgie des Perikards wachgerufen.

Abgeschlossen: 6. Dezember 1925.