Zusammenfassung
Unter Vererbung verstehen wir die Beobachtung, daß die Nachkommen bei geschlechtlicher Fortpflanzung den Eltern gleichen oder doch in vielen Eigenschaften ähnlich sind. Aber die Eigenschaften als solche werden nicht von den Eltern auf die Kinder übertragen, sondern nur die Anlagen dazu, die sog. Gene. Die Nachkommen können ferner durch bestimmte Umweltsbedingungen geformt werden, so daß ein Kind sowohl einen Genotypus durch die Vererbung, als einen Phänotypus durch die Umweltseinflüsse zur Erscheinung bringt. Was ein Mensch an ererbten Eigenschaften besitzt, kann mit einiger Sicherheit nur erkannt werden, wenn man seine Vorfahren oder seine Kinder, womöglich in mehreren Generationen genau durchforscht. Da aber die Gene durch die Befruchtung zahlreiche neue Bindungen und Koppelungen eingehen, wodurch sie verschwinden können, um erst nach Generationen plötzlich wieder aufzutreten, so sind die Schwierigkeiten auch nur den größten Teil der ererbten Besonderheiten zu erkennen, unendlich groß.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1927 J. F. Bergmann, München
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Merkel, F., Kallius, E. (1927). Vererbung. In: Kallius, E. (eds) Die Anatomie des Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91194-1_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-91194-1_6
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