Zusammenfassung
Die vier Weltkriegswinter haben Erfrierungen in so beträchtlicher Anzahl nicht nur auf Seiten unserer Gegner, sondern auch bei uns gezeitigt, daß sie auch weiterhin als Schrecken der Winterkriege anzusehen sind. Das gilt zunächst von Allgemeinerfrierungen, wenn auch über sie aus dem Weltkriege nicht berichtet worden ist. Ihre Opfer starben außerhalb ärztlicher Beobachtung und aus den Truppenkrankenrapporten war die Todesursache nicht festzustellen. Bei einer 1920 in einem Wehrkreis gehaltenen Rundfrage wurden mir über 40 Fälle von Erfrierungstod gemeldet, ohne daß hierbei Verwundete miteingerechnet waren; es handelte sich hier um Unverletzte, die, wenn auch nicht immer, sich als Einzelperson der Einwirkung der Kälte ausgesetzt hatten. In Friedenszeiten sind bei uns nur noch Hochgebirgssportler der Gefahr des weißen Todes ausgesetzt. Sie ist daher bei den Gebirgstruppen besonders zu beachten (S. 351). Daß auch eine übergroße Zahl von Verwundeten, bevor es gelang, sie zu bergen, durch Erfrierung umgekommen ist, dürfen wir annehmen und ist dem Beobachter winterlicher Schlachtfelder der Ostfront geläufig. Selbstverständlich waren diese durch Blutverlust, Shock, Unmöglichkeit sich zu bewegen, Mangel an Schutzkleidung oder Nahrung der Gefahr besonders ausgesetzt.
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Osterland: Allgemeine und örtliche Erfrierungen im Kriege. Veröff. Heeressan.wes. 1923, H. 77.
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Osterland, W. (1936). Erfrierungen. In: Asal, W., et al. Lehrbuch der Militärhygiene. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91188-0_25
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