Zusammenfassung
Von katarrhalischen Entzündungen sind namentlich die der Tonsillen, des Gaumens letztere Pharyngitis. Die Angina catarrhalis entsteht primär namentlich bei Erkältungen, ferner als Begleiterscheinung vieler Infektionskrankheiten, so zu Beginn der Masern, des Scharlachs, der Influenza etc. Man findet die Mandeln geschwollen, gerötet, mit katarrhalischem Sekret bedeckt. In den Lakunen der Tonsillen bilden sich beim Katarrh manchmal gelbliche, aus Sekret bestehende Pfropfe, die bei oberflächlicher Untersuchung Ähnlichkeit mit kleinen Abszessen haben können (Angina tonsillaris lacunaris). Auch echte Eiterungen kommen vor, kleinere Herde (Angina follicularis) oder größere Oszillar- abszesse (s. unten). Selbst die einfachen Formen der Angina catarrhalis müssen als durch Infektionserreger hervorgerufen betrachtet werden und sind von äußerster Bedeutung. Die regionären Lymphdrüsen schwellen an, Infektionserreger kommen ins Blut und können, selbst wenn die Angina abgelaufen ist, leichte Formen von Sepsis hervorrufen. Es kann Glomerulonephritis und Endokarditis sich anschließen. Vielfach wird für Gelenkrheumatismus, ja selbst Appendizitis, eine Angina als grundlegend angesehen. Bei chronischen Katarrhen, wie sie besonders bei skrofulösen Kindern vorkommen, sowie auch im Anschlüsse an mehrfach sich wiederholende akute Entzündungen auftreten, zeigen sowohl die Gaumenmandeln, als auch die sog. Rachentonsille eine Hypertrophie des lymphatischen Gewebes, welche ihren Ausgang in fibröse Induration und Atrophie nehmen kann.
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© 1919 J. F. Bergmann
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Herxheimer, G. (1919). Erkrankungen des Verdauungsapparates und seiner Drüsen. In: Herxheimer, G. (eds) Schmaus’ Grundriss der Pathologischen Anatomie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91183-5_14
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