Zusammenfassung
Unter einer Erfindung verstehen wir eine höhere Leistung auf technischem Gebiete, die nicht als das Erzeugnis der gewöhnlichen fachlichen Tätigkeit anzusehen ist, also sozusagen nicht von dem Fachmanne durchschnittlichen Könnens als selbstverständlich verlangt werden kann. Da dieser Fachmann aber fortwährend an den Formen seines Gewerbes zu ändern und zu veredeln hat, so unterscheidet sich der Schritt, den wir Erfindung nennen, vor allem durch seine Größe von den gewöhnlichen. Die Beurteilung, ob eine Erfindung vorliegt, kann nur von dem schaffenden Kenner des Faches erfolgen und hängt von dem freien Empfinden ab, das sich als Niederschlag aller Kenntnisse und Erfahrungen ausbildet. Eine Formel auf die Erfindungseigenschaft gibt es nicht, weil die zusammenwirkenden Möglichkeiten zahllos sind. Zu allen Zeiten und auf allen Gebieten ist immer die Neigung erkennbar gewesen, statt mit mühsam zu erringender Fachkunde mit allgemeinen Gesichtspunkten und Begriffen zu Einsicht und Urteil zu gelangen, die gewissermaßen den „Geist“ der Frage darstellen sollten. Dieser Standpunkt wird von seinen Vertretern auch oft als der höhere angesehen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Rotth, A. (1927). Erfindungen und Erfinder. In: Das Telephon und sein Werden. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91158-3_2
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