Zusammenfassung
Von alters her schreibt man dem Menschen fünf Sinne zu: Gesichts-, Gehörs-, Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinn („Gefühl“). Die systematische Anatomie kennt und beschreibt entsprechend ein Sehorgan (Organon visus), Gehörorgan (Organon auditus), Geruchsorgan (Organon olfactus), Geschmacksorgan (Organon gustus) und als Tastorgan (Organon tactus) die Haut mit ihren Anhangsgebilden, Haaren, Nägeln, Drüsen (Integumentum commune). Neuerdings hat sie das Gehörorgan unterteilt in Gleichgewichts- und eigentliches Gehörorgan (Organon status et auditus). Die Zahl unserer Sinnesorgane ist damit aber nicht erschöpft. Abgesehen davon, daß die Haut eine ganze Reihe davon enthält, für Berührung, Druck, Schmerz, Wärme, Kälte, Spannung, finden sich Sinnesorgane in den Muskeln und Sehnen, im Periost, in den Wänden von Blutgefäßen und andernorts. Sie sind anatomisch gekennzeichnet als „sensible Nervenendigungen“, zumeist in Form besonderer Nervenendapparate, oder bei Seh-, Gehör-, Geruch -und Geschmacksorgan durch besondere Sinneszellen. Zu jedem Sinnesorgan gehören außer dem Nervenendapparat als integrierende Bestandteile eine Nervenleitung und das Centralnervensystem mit seinen Umschaltstellen und den efferenten Bahnen zur Muskulatur, sei es Skelet-, Herz-, glatte Muskulatur, oder zu Drüsen. Die ursprüngliche, eigentliche biologische Bedeutung der Sinnesorgane liegt nicht in bewußter Sinneswahrnehmung, sondern in der Auslösung von Reflexen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Braus, H., Elƶe, C. (1940). Haut und Sinnesorgane (Ästhesiologie). In: Anatomie des Menschen. Ein Lehrbuch für Studierende und Ärƶte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91150-7_2
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