Zusammenfassung
Der unglückliche Kriegsausgang schuf im Osten Deutschlands eine Reihe von Randstaaten, die in politischer Beziehung im wesentlichen im Fahrwasser der französischen Politik schwimmen, die in wirtschaftlicher Beziehung, auf Grund verschiedener Begünstigungen aus dem Versailler Diktate und dank ihrer Lage, Deutschland empfindliche Schläge versetzen können. Der wichtigste Wettbewerber unter den „Emporkömmlingen“ ist — Deutschland gegenüber — die Tschechoslowakei. Sie um¬faßt die ehemaligen Länder Böhmen, Mähren, Schlesien und die Slowakei, sowie Karpathenrußland. Dieselben sind, nach dem Westen gelegen, mehr Industrieländer, nach dem Osten fast die reinen Agrarstaaten. Immerhin konzentrieren sich in diesen Ländern ungefähr 80% der Industrien der ehemaligen österreichischen Monarchie, eine Tatsache, bedingt durch die reichen Kohlenschätze des Landes, vornehmlich der Kohle und des Erzes, neben denen auch ein beträchtlicher Holzreichtum zu vermerken ist. Man konnte daher nach dem Umsturz, der zur Gründung der tschechoslowakischen Republik führte, große Erwartungen und den Glauben hegen, die neue Republik werde sich zu einem Exportstaat erster Güte entwickeln. — Im Laufe der Jahre zeigte es sich, daß die Tschechoslowakei ihre Orientierung nach Frankreich zum Leitmotiv ihrer Außenpolitik gemacht hatte, und ihre Einstellung Deutschland gegenüber ergibt sich dadurch von selbst.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Reuter, F. (1924). Tschechoslowakei. In: Die Exportmöglichkeiten der deutschen Maschinenindustrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91125-5_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-91125-5_5
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