Zusammenfassung
Die Kenntnis des Favuserregers, des Achorion Schönleinii. stammt, wie aus dem Namen hervorgeht, von Johann Lukas Schönlein, der im Jahre 1839 in Müllers Archiv für Anatomie und Physiologie von Zürich aus, wo er damals wirkte, seine Entdeckung ganz kurz beschrieb, nachdem Remak seine schon 1837 erfolgte Mitteilung, daß die Favussubstanz im Gegensatz zu den Impetigoborken aus verzweigten Fäden und rundlichen Körperchen bestände, vielleicht aus Rücksicht auf seinen Lehrer Schönlein nicht weiter ausgebaut hatte. Etwa 1 Jahr später publizierte David Gruby, der keine Kenntnis von Schönleins Befunden hatte, eine eingehende Beschreibung der Morphologie des Favuserregers sowie eine Darstellung der histologischen Struktur des Favusscutulums, die beide mustergültig waren und die ganze Favusfrage definitiv klärten. Die Schönlein-Grubysche Entdeckung rang sich, wenn auch nicht ohne Widerspruch, allmählich durch, doch sprechen noch 1853 Wunderlich, 1850 Gazenave, 1855 Veiel, 1864 Wilson sich zurückhaltend resp. ablehnend aus, und noch 1866 verfiel Hallier in den Irrglauben, durch Impfen von Mucor Mucedo und Aspergillussporen Favus auf der Haut erzeugen zu können und diese beiden Pilze als Endstufen der parasitären Hautpilze zu betrachten. Immerhin schien die Sachlage um das Jahr 1870 und weiterhin eigentlich ziemlich zugunsten des Achorion Schönleinii entschieden, da publizierte in den Jahren 1886/87 und 89 Quincke drei Arbeiten, in denen er auf Grund umfassender Untersuchungen für die Pluralität der Favuspilze eintrat und damit das ganze mühsam errungene Gebäude der Favusfrage, allerdings wie sich später erwies, berechtigterweise, wieder umwarf.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1932 Julius Springer in Berlin
About this chapter
Cite this chapter
Bruhns, C., Alexander, A. (1932). Geschichtliche Vorbemerkungen. In: Grundriss der Mykologischen Diagnostik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91119-4_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-91119-4_1
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-89263-9
Online ISBN: 978-3-642-91119-4
eBook Packages: Springer Book Archive