Zusammenfassung
Das Studium nervöser Kinder und Erwachsener hat in den letzten Jahren die fruchtbarsten Aufschlüsse über das Seelenleben zutage gefördert. Nachdem erst die wichtig scheinende Vorfrage erledigt war, ob das Seelenleben gesunder und nervöser Personen qualitativ verschieden sei, — eine Frage, die heute dahin beantwortet werden muß, daß die psychischen Phänomene beider auf die gleichen Grundlagen zurückzuführen sind 1) —, konnte getrost der Versuch unternommen werden, die individualpsychologischen Ergebnisse bei nervösen Menschen an dem „normalen“ Seelenleben zu messen. Da zeigt sich nun in gleicher Weise die grundlegende Bedeutung des Trieb lebens für Aufbau und Zusammensetzung der Psyche sowie der große Anteil des Unbewußten am Denken und Handeln, der Zusammenhang des Organischen mit der Psyche, die scheinbare Kontinuität und Vererbbarkeit von Charakteranlagen, die volle Deutbarkeit des Traumlebens und seine Bedeutung, der große Anteil des Sexualtriebs und seiner Umwandlungen an den persönlichen Beziehungen und an der Kultur des Kindes, vor allem aber die Tatsachen des Gemeinschaftsgefühls und des Machtstrebens als jener Faktoren, die das Schicksal eines Menschen in erster Linie bestimmen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1928 J. F. Bergmann in München
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Adler, A. (1928). Das Zärtlichkeitsbedürfnis des Kindes. In: Wexberg, E. (eds) Heilen und Bilden. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91112-5_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-91112-5_7
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